Deckenlüftungsgeräte und VRF-Anlagen sorgen für eine optimal temperierte Werkshalle
S-Bahn-Werk Hamburg-Stellingen, Deutschland
Installiert wurde ein Wärme-/Kältesystem, das schnell auf zonenweise wechselnde Bedingungen reagieren kann.
Deckenlüftungssysteme mit speziellen Drehdüsen sorgen dafür, dass die sich teilweise überlagernden Luftvolumenströme die 7.000 Quadratmeter große und 11 Meter hohe Halle komplett abdecken.
Der Neubau ist ein Leuchtturmprojekt für "grünes Bauen". Somit war klar, dass nur die energieeffizientesten Produkte für das Instandhaltungswerk in Frage kommen.
14 Deckenlüftungsgeräte "KLG 063"
7 VRF-Außeneinheiten "SYSVRF AIR EVO HP"
Kommunikationskits für die Kommunikation zwischen Deckenlüftungsgeräten und VRF-Außeneinheiten
Etwa 35 Millionen hat die Deutsche Bahn in den Neubau des Instandhaltungswerkes Stellingen am nördlichen Stadtrand von Hamburg investiert. Der Neubau glänzt mit vier großen Rolltoren und einer Hallenhöhe von mehr als 11 Metern auf knapp 7.000 Quadratmetern. Sowohl das entwerfende Ingenieurbüro als auch das für die TGA verantwortliche Unternehmen haben sich auf Infrastrukturprojekte spezialisiert.
Die Struktur im Inneren der Halle verändert sich durch die ständig wechselnde Auslastung im Laufe eines Arbeitstages permanent. Während beispielsweise in einer Industriehalle das Maschinenlayout konstant bleibt und lediglich Bediener oder Förderfahrzeug als „Störgrößen“ zu berücksichtigen sind, bilden hier die auf den hoch gelegten Schienen stehenden Züge vertikale und horizontale thermische Barrieren.
Außerdem stellen die vier Zufahrten in die Halle mit ihren jeweils 5 Meter breiten und 6,5 Meter hohen Schnelllauftoren eine thermische Herausforderung dar. Sie schließen automatisch spätestens drei Minuten nach Zugdurchfahrt. Trotzdem kommt es In dieser Zeit im Torbereich durch die Zugdurchfahrt zu massiven Luftverwirbelungen. Aufgrund des thermischen Gefälles strömt außerdem Warm- bzw. Kaltluft sehr schnell aus der Halle heraus.
Gefordert war ein möglichst schnell arbeitendes Wärme-/Kältesystem für die Hallentemperierung, das mit einer großen Leistungsbreite zonenweise wechselnde Temperaturverhältnisse abfangen kann. Konventionelle, wassergeführte Varianten wie Deckenstrahler oder Flächentemperiersysteme schieden damit zwangsläufig aus. Zum Einsatz kam stattdessen ein Lüftungssystem auf Basis von 14 unter der Hallendecke montierten Lüftungsgeräten, die mit permanent rotierenden Drehdüsen ausgestattet sind. Die Warm- bzw. Kaltluft wird also nicht statisch in eine Richtung ausgeströmt, sondern wie in einem absinkenden Strudel permanent ganz leicht verwirbelt. Damit decken die sich teilweise überlagernden Luftvolumenströme unabhängig von Zahl und Länge der abgestellten Züge die gesamte Halle ab.
Durch eine individuelle Ansteuerung jedes Lüftungsgerätes über die Gebäudeleittechnik mit automatischer Anpassung der Luftvolumenströmung ist zudem gewährleistet, dass temporär besonders stark belastete Hallenbereiche – wie an den Rolltoren – auch kurzzeitig ganz gezielt mit deutlich mehr Wärmeenergie bzw. Kühlung beaufschlagt werden können. Wie gut das in der Praxis funktioniert, bestätigte der verantwortliche DB-Inbetriebnahme-Koordinator nach rund einem Jahr Betriebsphase:
Durch die Drehdüsen erreichen wir auch bei geringen Volumenströmen schon ein so gleichmäßiges vertikales Temperaturprofil von etwa 21 °C Dauertemperatur, dass die Leistung der Deckenlüftungsgeräte von bis zu 95.200 m³/h gesamt außer während der Inbetriebnahme definitiv noch nie abgerufen worden ist. Und auch das ist wieder ein Beitrag zu einem ökologischen Betrieb unseres Werks.
Ein Topvex-Kompaktlüftungsgerät mit integrierter Wärmerückgewinnung (Luftvolumenstrom bis zu 840 m³/h) für die thermische Konditionierung der Aufenthalts-, Sozial- und Büroräume komplettiert die TGA.
Unsere Experten sind gerne für Sie da.